Schuf der Vater uns als vollkommene Wesen?

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Bernard
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Schuf der Vater uns als vollkommene Wesen?

Beitrag von Bernard » 27.12.2019, 18:05

Der Vater sprach in Mexiko oft von der Schöpfungsgeschichte. Da, insbesondere durch die Kirchen, der Eindruck besteht, dass wir als vollkommene Wesen geschaffen wurden, habe ich einge Stellen herausgesucht, die das widerlegen:

35, 48. Höret, Jünger: Bevor ihr ins Leben tratet, war Ich schon vorhanden, und in meinem Geiste war der eure verborgen. Doch Ich wollte nicht, dass ihr mein Reich erben solltet, ohne Verdienste erworben zu haben. Ich wollte nicht, dass ihr das Vorhandene besäßet, ohne zu wissen, wer euch geschaffen hatte, noch wollte Ich, dass ihr ohne Richtung, ohne Ziel und ohne Ideal wegginget.

35, 49. Deshalb gab Ich euch das Gewissen, damit es euch als Führer diene. Ich gewährte euch die Willensfreiheit, damit eure Werke wahren Wert vor Mir hätten. Ich gab euch Geist, damit er sich immer danach sehnen sollte, sich zum Lichtvollen und Reinen zu erheben. Ich gab euch den Körper, damit ihr mittels des Herzens ein Gefühl für das Gute und für das Schöne hättet, und damit er euch als Prüfstein, als dauernde Prüfung und auch als Werkzeug diene, um in der materiellen Welt zu leben.

212, 58. Das ist der Grund für eure Reinkarnation. Ihr seid gleich einem Samen aus dem väterlichen und mütterlichen Schöpfergeist Gottes lauter, einfach und rein geboren worden. Doch irrt euch nicht; denn es ist nicht dasselbe, lauter und einfach zu sein, wie groß und vollkommen zu sein.

114, 36. Ihr könnt an allem zweifeln, was Ich euch sage, doch jene geistige Sphäre war wirklich eure Heimstätte, solange ihr Geist wart. Ihr wart Bewohner jener Stätte, in der ihr kein Leid kanntet, in der ihr die Herrlichkeit des Vaters in eurem Wesen fühltet, da in ihm kein Makel war. Doch ihr hattet keine Verdienste, und so war es nötig, dass ihr jenen Himmel verlassen und zur Welt herabkommen musstet, damit euer Geist durch ihre Anstrengung jenes Reich zurückgewinnen würde. Doch mehr und mehr seid ihr moralisch gesunken, bis ihr euch dem Göttlichen und dem Geistigen, eurem Ursprung, sehr ferne fühltet.

63, 22. Denkt daran, dass nur das, was vollkommen ist, zu Mir gelangt. Darum wird euer Geist nur dann in mein Reich eingehen, wenn er die Vollkommenheit erreicht hat. Ihr seid ohne Erfahrung aus Mir hervorgegangen, doch werdet ihr mit dem Gewände eurer Verdienste und Tugenden geschmückt zu Mir zurückkehren müssen.

12. Studiert, denkt gründlich nach; denn manche sind verwirrt bei dem Gedanken, wie es möglich ist ─ wenn euer Geist ein Teilchen meiner Göttlichkeit ist ─, dass er leidet? Und wenn das Licht des Geistes ein Funke des Lichts des Heiligen Geistes ist ─ wie kann er sich zeitweilig in Finsternis gehüllt sehen? Erkennt, dass dieser Entwicklungsweg dazu dient, genügend Verdienste gegenüber Gott zu erwerben, durch die ihr euren Geist von einem unwissenden und unentwickelten Geist in einen großen Lichtgeist zur Rechten des Vaters verwandeln könnt.

cristina
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Re: Schuf der Vater uns als vollkommene Wesen?

Beitrag von cristina » 28.12.2019, 15:22

Lieber Bernard,

ich finde es sehr eindrücklich, wie Dir aus der Essenz des Dritten Testaments (DT) dieses Thema von der Vollkommenheit des Geistes wichtig geworden ist.
Es ist wirklich so, dass im allgemeinen davon ausgegangen wird, dass unser Geist, als göttlicher Funke, an sich vollkommen sei. Und wie Du mit den Versen aus dem DT belegst, ist unser Geist noch nicht vollkommen, sondern auf dem Entwicklungsweg zur Vollkommenheit.

Alles, was aus Gott hervorgeht ist gut, in dem Sinn, dass unser Vater in Seiner Weisheit alles zum Wohl Seiner vielgeliebten Kinder eingerichtet hat. Es ist demnach gut, dass unser Geist unvollkommen ist, und dass er Verdienste erwerben muss, um die in ihm angelegten Gaben zu entfalten.

Ich habe mich schon oft gefragt, weshalb der Vater zulässt, dass wir durch die Gabe des freien Willens so viele Irr- und Umwege machen, die uns z.T. auch in Abgründe führen. Doch ohne diese schmerzhaften Erfahrungen, würden wir das Lichtvolle und Gute nicht erkennen können. Gott möchte uns zu uns selbst führen und so auch zu Ihm. Denn dadurch, dass wir als Geistwesen aus Ihm hervorgegangen sind, bestehen wir in der Essenz aus denselben Eigenschaften, die Gott Selbst hat. Jedoch heisst das nicht, dass wir schon in diesen Eigenschaften schwingen.

Wir müssen auf unserem Entwicklungsweg erkennen, dass wir uns vom Guten und Lichtvollen entfernt haben, wie der Verlorene Sohn im Gleichnis Jesu sich ebenfalls von seinem gütigen Vater entfernt hat, weil wir hinaus wollten, um Erfahrungen zu sammeln und uns als Tuende und Herrschende zu erfahren. Dabei haben wir aber unsere Gaben falsch angewendet, sie in Niederstehenderes gesteckt, und nicht gemerkt, dass wir dadurch uns von uns selbst, von unserer geistigen Identität entfremdeten.
Nun befinden wir uns an dem Punkt, dass wir uns so sehr auf unser materielles Sein konzentriert haben, dass wir uns nur noch als Körper oder Seele verstehen, und diesen geistigen Funken in uns gar nicht mehr kennen bzw. ihn weder spüren noch um ihn wissen.
Dabei hat Jesus schon in der Zweiten Zeit den Geist der Menschen gesucht und oft über ihn gesprochen, wenn er über die Toten, die Blinden und Lahmen sprach. Da bezog er sich auf nichts anderes als auf unseren Geist, für den er auf diese Welt inkarniert ist, um ihn wieder zum wahren Leben aufzuerstehen.

8-227,14. Wahrlich, Ich sage euch, Ich kam nicht nur herab, um den Blinden das Augenlicht zu geben, noch um die Aussätzigen zu reinigen, noch um die, die gestorben waren, wieder zum Leben zu erwecken. Mein Werk war das eines Gottes voll Weisheit und Ewigkeit, der im Verlangen nach dem schlafenden Geist der Menschen kam, um ihn zum wahren Geistigen Leben zu erheben.
15. Jene Wundertaten waren nur Beweise dafür, dass das, was Ich vollbrachte, andere nicht zu tun vermochten, und um auf diese Weise die Geister, die in einen tiefen Schlaf versunken waren, wachzurütteln und zu rufen.

Bernard
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Schuf der Vater uns als vollkommene Wesen?

Beitrag von Bernard » 21.01.2023, 12:00

63, 22. Denkt daran, dass nur das, was vollkommen ist, zu Mir gelangt. Darum wird euer Geist nur dann in mein Reich eingehen, wenn er die Vollkommenheit erreicht hat. Ihr seid ohne Erfahrung aus Mir hervorgegangen, doch werdet ihr mit dem Gewande eurer Verdienste und Tugenden geschmückt zu Mir zurückkehren müssen.

23, 6. Meine Lehre und meine Offenbarungen in dieser Zeit sind im Einklang mit eurer Entwicklung. Der Wissenschaftler bilde sich nichts ein auf sein materielles Werk und seine Wissenschaft, denn in ihr ist immer meine Offenbarung und die Hilfe der geistigen Wesen, die euch vom Jenseits aus inspirieren, gegenwärtig gewesen.

Der Mensch ist Teil der Schöpfung, er hat eine Aufgabe zu erfüllen, wie sie alle Geschöpfe des Schöpfers haben; aber ihm wurde eine geistige Natur zuteil, eine Intelligenz und ein eigener Wille, damit er durch eigene Anstrengung die Entwicklung und Vervollkommnung des Geistes erreicht, welche das Höchste ist, was er besitzt. Mittels des Geistes kann der Mensch seinen Schöpfer begreifen, seine Wohltaten verstehen, sowie seine Weisheit bewundern.

174, 60. Begreift: Ihr müsst eure Phantasie im Zaume halten. Ihr dürft die Werke eurer Mitmenschen nicht richten. Ich will, dass ihr gut seid, und außerdem ist es mein Verlangen, dass ihr vollkommen werdet; denn obwohl ihr dem Anschein nach unbedeutend seid, seid ihr größer als die materiellen Dinge und die Welten, weil ihr ewiges Leben habt, weil ihr ein Funke meines Lichtes und Geistwesen seid. Ihr müsst erkennen, was Geist ist, damit ihr begreifen könnt, warum Ich euch auf den Weg zur Vollkommenheit rufe.

8, 25. Ihr seid dem Gesetze der Entwicklung unterworfen, dies ist der Grund für eure Reinkarnationen. Nur mein Geist braucht sich nicht zu entwickeln: Ich bin unwandelbar.

8, 26. Von Anbeginn habe Ich euch die Stufenleiter gezeigt, auf welcher die Geistwesen emporsteigen müssen, um zu Mir zu gelangen. Heute wisst ihr nicht, auf welcher Seinsebene ihr euch befindet; doch wenn ihr eure Hülle ablegt, werdet ihr euren Entwicklungsgrad erkennen. Bleibt nicht stehen, denn ihr würdet für die nach euch Kommenden ein Hindernis sein.

8, 27. Seid einig im Geiste, auch wenn ihr verschiedene Ebenen bewohnt, und eines Tages werdet ihr auf der siebten Stufe, der höchsten, vereinigt sein und meine Liebe genießen.

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